Spack! Festival Review

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Das Spack! Festival 2013 war ein beschauliches, kleines, sehr friedliches Erlebnis.
Gut eine Stunde nördlich von Wiesbaden mitten im Nirgendwo, im putzigen Wirges auf dem Acker befand sich der Zeltplatz. Aufgeteilt in ein paar kleine Areale und ausgestattet mit ausreichend Dixis hatte man eine kleine Gemeinschaft netter Nachbarn. Obwohl es ein kleines Festival war herrschte auf dem Zeltplatz ein richtig schönes authentisches Festivalklima.
Am Eingang des Zeltplatzes befanden sich Kontainer-Toiletten mit Handwaschbecken und eine kleine Wasserzapfstelle um ein Mindestmaß an Hygiene zu schaffen.
All das konnte man allerdings erst sehen nachdem man Freitag Mittag eine gute Stunde an der Schlange stand, denn es gab nur zwei Zugänge.
Aber ganz von Anfang an:

Der Parkplatz
Das Parken war gut organisiert. Wer zuerst kommt parkt weiter vorn. Sehr gut und nicht so frustrierend wie andere Parkkonzepte, bei denen diejenigen bestraft werden, die als erstes kommen indem sie den am weitesten entfernten Parkplatz zugewiesen bekommen. Eine Parkplakette fürs komplette Wochenende kostet 2€ und ist damit wirklich sehr schön günstig und bekommt so ein glattes Plus von mir. Der Parkplatz an sich war auch nur eine Wiese, man sollte also nicht mit dem tiefergelegten Sportwagen kommen, wenn einem sein Unterbau lieb ist.

Der Zeltplatz
Der Einlass auf den Zeltplatz verlief zunächst unbürokratisch einfach aber die Taschenkontrolle hat so viel Zeit in Anspruch genommen, dass leider ungemütliche Wartezeiten entstanden. Auch war es etwa eng mit nur zwei Schleusen für diejenigen, die noch ihr Campingbändchen holen mussten und gleichzeitig für diejenigen, die schon ihr Gepäck an den Wartenden vorbei quetschten… Das könnte nächstes Mal vll mit einer Schleuse mehr besser geregelt werden.
Der Zeltplatz war groß genug und übersichtlich gehalten. Ein paar mehr WCs in der Mitte wären schon luxuriös gewesen aber da die Wege wirklich wirklich kurz waren, hat dies keinem etwas getan.
Securities habe ich allerdings keine wahrgenommen. Nachdem bei anderen Festivals sogar trotz Patrouillen Diebe unterwegs waren bin ich da recht vorsichtig. Ich bin immer pro patrouillierende Securities und wenn ich sie diesmal nicht gesehen habe, dann waren sie in zivil da.

Das Festival
Das Gelände war etwa 500-900m vom Campingplatz entfernt und war gut zu erreichen. Der Weg kam einem nicht ansatzweise ärgerlich lang vor. Es war ein kleiner Spaziergang, vergleichbar mit dem Weg zum Bäcker und sehr angenehm.
Auf dem Gelände gab es Merchstände der Bands die am jeweiligen Tag gespielt haben. Wünschenswert wäre gewesen, wenn bandunabhängig an beiden Tagen die Merchartikel vorrätig gewesen wären. Vom Festival selbst gab es auch einen Stand mit Shirts, Tops und Shorts. Die Preise lagen im Üblichen Bereich von 10-20€. Getränkestände mit Warsteiner, Relentless und Fritzcola gab es auch. Desweiteren einen Asia Snack, einen Crêpes Stand und eine Grillwurstbude. Die Crêpes dufteten herrlich und lagen genauso herrlich schwer im Magen, die gebratenen Nudeln waren (gelinde gesagt) hyper-salzig aber dafür mit und ohne toten Tieren erhältlich. Um den Grillwurststand machten wir aufgrund des Geruches brutzelndem Fleisches einen dezent weiten Bogen, uns kamen aber keine Beschwerden zu Ohren. Die Preise für die Speisen waren imbissbudenüblich. Teuer aber wir haben uns ja alle dran gewöhnt. Etwas vermisst haben wir Bio. Veganer wären vermutlich elendig verhungert und irgendwie hat sowas wie eine schlichte Pommesbude gefehlt.
Die Getränke waren üblicherweise teuer. Sauer aufgestoßen ist, dass das Mitbringen von Getränken aufs Gelände in jeglicher Weise verboten war und dass selbst Wasser einen stolzen Preis hatte. Das Mitbringen von 0,5l Tetrapacks zu gestatten, wäre eine sehr nette Geste. Für’s nächste Mal.

Die Bands
Nachdem das letzte Spack sehr Rock-lastig stattfand, war dieses geprägt von (viel deutschem) HipHop. Bekannte Bands wie die Orsons oder PrinzPi waren genauso am Start wie Laas Unlimited und BattleboiBasti, die dann doch eher den Szenekennern bekannt sein dürften. Überrascht (natürlich positiv) hat mich der Anblick von Davido auf der kleinen Bühne, den ich unter seinem Cooperationsnamen gar nicht kannte.

Line Up
Die Highlights für mich, wegen der ich überhaupt auf die Idee kam, das Spack! zu besuchen waren Heisskalt und Käptn Peng und die Tentanel von Delphi. Erstere lieferten eine wirklich phänomenal super Show, in der sich der unglaublich gut gelaunte Sänger in kürzester Zeit vom Vorzeigejungen in einen musizierenden, triefnassen Mopp verwandelte. Die gute Laune war ihm am Gesicht abzulesen und das war einfach ansteckend. Es war nun mein zweites Heisskalt-Konzert für mich und 1-2 werden dieses Jahr auf der angekündigten Tour noch dazu kommen. Wer auf starken Rock in deutscher Spache mit soliden Texten steht, darf gern mal reinhören. Ich freu mich schon auf den Oktober!

Der Käptn schipperte mit seiner Crew aus der fernen Heimat, dem schönen Berlin, ins kleine Wirges und hatte anfänglich einige Probleme mit dem ziemlich langen Soundchek. Wider Erwarten hatte sich eine stattliche Crowd zu seinen Ehren zusammen gefunden und das Klima unter den Gleichgesinnten war wirklich schön. Aufgrund eines Kabelbruches im Mikrofon bekamen wir einen guten Freestyle zu hören, der dem Techniker mitteilte, dass ein neues Mikrofon dringend von Nöten war. Davon hat sich weder die platzende Hutschnur, dessen Crew oder die Crowd aus dem Konzept bringen lassen. Die Show war super und auch der Käptn wird im Oktober nochmal hier in der Nähe herzlichst empfangen werden.

Auch über Raf3.0, Donots, Laas, Mega!Mega! lässt sich nur gutes sagen. Die Shows haben nicht enttäuscht und mit Vorfreude schaue ich auf das baldige Konzert von RAF hier in der Nähe. Bei PrinzPi verlor ich allerdings schnell das Interesse. Zugegebener Maßen feiere ich sein neues Album nicht und ich hatte den Eindruck dass seine eigentlich starken Texte und soften Klänge nicht zu dem pseudo-Gangster-Hadgewackel auf der Bühne passen. Entweder solide und soft oder knallharter Rapper aus dem Kiez; aber diese Mischung kommt mir unausgegoren vor.

Das LineUp 2013 war ERSTE SAHNE für mich. Ich hatte richtig viel Spass an richtig guter Musik und entspannten Festivalbesuchern.

Wetter
Das Wetter war hervorragend, sonnige 25-29° am Tag und kühle 10-15 in der Nacht. Bis auf den Sonntag war es auch trocken. Ein Festival ohne Regen geht nicht und was räumt ein Festival schneller als Regen am Abreisetag? Vermutlich nur ein Flächenbrand. Die Veranstalter haben den lieben Wettergott bestimmt mit viel guter Musik kaufen können.

Kosten
Das Festival hat für 2 Tage ca 40€ gekostet. Dazu kamen 15€ fürs Camping wovon man 5€ in Form von Müllpfand wieder bekommen hat. Ein bewährtes und (zumindest bei mir) beliebtes Konzept.

Crittle meint:
Es war einfach super, mit kleinen Abstrichen.
Kostenloses Wasser wäre wirklich super gewesen. Securities am Zeltplatz habe ich leider keine gesehen. Dixis gab es genug. Ich bin dennoch immer noch dafür, Pissrinnen an die Bauzäune zu montieren, damit die Jungs nicht einfach irgendwo hin oder an andere Zelte pinkeln müssen, wenn sie so freundlich sind und den Mädels die Toiletten überlassen.

Fazit:
Ich komme wieder :)

Wie steht’s bei euch? Wart ihr da und wie hat’s euch gefallen?

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